18.1. - 21.1.2015

 

18.1.2015

Hobart wird nach einem kleinen Frühstück verlassen und fahren nun Richtung Port Arthur. Die nächsten beiden Übernachtungen haben wir dann in White Beach im Storm Bay Guest House & Cottage. Auf der Fahrt dorthin lassen wir uns sehr viel Zeit. In Eaglehawk Neck wollen wir uns eigentlich eine Historic Site anschauen, doch es regnet, also lassen wir es sein.

Es geht weiter zu den Tassellated Pavements, dies sind mosaikartige felsige Oberflächen, natürlich durch Wind, Wasser, Erosionen etc. geformt, ist aber sehr sehenswert. Doch vorher entdecken wir ein Possum mit rosa Näschen, niedlich und ich bin hin und weg. Das kleine knuddelige Wesen verlässt seinen Baum, schlüpft mit einiger Anstrengung durch den Zaun und wandert in halbstarker Manier über die Wiese zum nächsten Baum. Schweren Herzens trennen wir uns von dem possierlichen Wesen und fahren nun zur Tasman Peninsula, die mit Eaglehawk Neck verbunden ist. Hier können wir das Tasman Blowhole, Tasman Arch, war sehr beeindruckend, die Devils Kitchen und die Remarkable Caves besichtigen. Alles ist wirklich sehenswert und einfach unglaublich schön.

Jetzt wird es Zeit unser schon gebuchtes Ziel zu finden und streben eifrig den White Beach an, natürlich düsen wir erst einmal daran vorbei, die Hinweisschilder sind einfach zu lütt. Doch wir finden die Zufahrt und müssen den Hügel hinauf und entdecken ein winziges Schild, dass wir einfach klingeln sollten. Haben wir dann auch getan und eine äußerst freundliche Hausdame nimmt uns herzlichst in Empfang, zeigt uns unser Zimmer, den großen Gemeinschaftsraum, wo das Frühstück serviert wird, die Terrasse, und einfach alles, was für uns wichtig ist. Die Aussicht von dem Cottage, zwar nicht von unserem Zimmer, ist einfach grandios, können zwei verschiedene Buchten sehen, die Wedge Bay und Bornett Harbour.

Unser Zimmer ist ganz niedlich, ist halt der Red Queen Room und auch noch in Rot gehalten, doch es sieht einfach gemütlich aus. Wir haben sogar einen Radiator, den wir auch benützen können und auch später benutzen werden, denn es ist wirklich unangenehm kalt.

 

 

 

 

19.1.2015 White Beach

Wir haben wunderbar schlafen können, ohne großartig frieren zu müssen, das Bettzeug war durchaus kältetauglich. Das Frühstück, das jetzt auf uns wartet ist einfach unglaublich, Toast, Rührei mit Bacon, Tomate, Salat, Butter, Marmelade, diverse Cerealien, sprich Körnerfutter, herrlicher Kaffee und eine wirklich treusorgende Hausdame. Wir sind insgesamt 6 Gäste hier, die wirklich extrem und fürsorglich gut versorgt werden.

Heute soll nun die Historic Site von Port Arthur besichtigt werden und wir bekommen allerhand Info vom Hausherren, der uns mit allem versorgt, was wir gebrauchen könnten. Nachdem er aber mitbekommen hat, was wir bei der Anreise hierher schon gesehen und besichtigt haben, hatte er keine Bedenken, dass wir ohne seine Hilfe nicht zurecht kommen würden.

Wir fahren angenehm gesättigt jetzt los und erwerben die Tickets. Nun kann die Erkundung der historischen Seite der Sträflingskolonien starten.

Kurze geschichtliche Anmerkung, für alle, die dies nicht kennen:

Die traditionellen Besitzer des Landes, das jetzt als Port Arthur bekannt ist, waren die Pydairreme.

1830 wurde hier die Strafkolonie als Holzfällerlager angelegt. Die Strafgefangenen produzierten Sägeholz für Projekte der Regierung. Ab 1833 wurde Port Arthur als Strafgefangenenlager für Wiederholungstäter aus allen Kolonien Australiens genutzt. Um 1840 lebten über 2000 Strafgefangene, Soldaten und zivile Angestellte in Port Arthur. 1877 wurde das Strafgefangenenlager geschlossen und viele Gebäude abgebaut oder durch Buschfeuer zerstört. In den 1920iger Jahren sind einige Gebäude wieder hergerichtet worden, zu Museen eingerichtet, um den geschichtlichen Hintergrund zu erhalten. Die Siedlung wurde dann wieder Port Arthur genannt.

Im April 1996 wurde der Geschichte von Port Arthur ein tragisches Kapitel hinzugefügt, als ein Amokläufer hier 35 Menschen getötet und weitere 19 Menschen verletzt hat.

Die Besichtigung aller, fast aller, Anlagen erfordert seine Zeit, wir haben eine kleine Hafenrundfahrt, die uns zum Point Puer Knabengefängnis führt, das von 1834 bis 1849 geführt wurde. Hier wurden jugendliche Straftäter von den älteren Straftätern getrennt, um sie vor kriminellen Einflüssen zu schützen. Weiter geht es zur Insel der Toten, hier wurden zwischen 1833 und 1877 etwa 1100 Menschen auf dem Friedhof der Siedlung begraben. Die Insel der Toten ist die letzte Ruhestätte von militärischen Offizieren und Beamten, deren Frauen und Kindern und Sträflingen. Die häufigste Todesursache unter den Strafgefangenen waren Arbeitsunfälle und Atemwegserkrankungen. Weiterhin wird der Militärbezirk, die Strafgefangenenverwaltung, die Strafvollzugsanstalt, das Isolationsgefängnis, die Kirche, der Wasserversorgungspfad der Sträflinge usw. besichtigt. Wir sind stramm unterwegs, bewundern und bestaunen diese total geschichtlich wichtige Anlage, die wunderschön angelegt, erhalten und gepflegt wird, es ist einfach toll. Das Wetter ist nun auch deutlich besser und wärmer geworden, die eine oder andere Jacke verlässt den fröstelnden Körper.

Wir haben geschichtlich noch lange nicht genug, jetzt wollen wir die historischen Kohlebergwerke besichtigen. Dazu müssen wir aber in die Nähe von Saltwater River fahren, was wir dann auch tun. Doch so spektakulär, wie sie beschrieben werden, sind sie nicht wirklich. Es ist zwar einigermaßen interessant, doch den Leidensweg der Strafgefangen, die vielleicht wegen eines gestohlenen Taschentuches hier gelandet sind, ist nun wirklich schwer zu ertragen. Jetzt ist Schluss, ist ja auch schon recht spät und wir fahren zu unserem herrlichen Cottage zurück. Ein kleiner Echidna überquert in aller Gelassenheit die Straße.

Gestern haben wir bereits unsere nächsten Übernachtungsmöglichkeiten per Internet gebucht und sind nun gespannt, was uns demnächst, also spätestens morgen erwarten wird. Es geht also morgen weiter nach Scarmandar.

Bis demnächst, ihr Lieben am anderen Ende der Welt, wir werden weiter berichten. Seid alle ganz lieb gegrüßt und gedrückt von uns.

 

20.1.2015

Heute verlassen wir unser Kleinod in White Beach, das Storm Bay House&Cottage von Bev und Gary ist der absolute Knaller. Wir wurden so liebevoll versorgt und verwöhnt, es war einfach toll. Doch leider müssen wir diese Goldgrube schon wieder verlassen und fahren nun nordöstlich nach Scamandar.

Wir haben nun gut 300km vor uns und sind mal wieder total überrascht, wie grandios die Landschaft sich hier darstellt. Riesige Weideflächen für Rinder und vor allem auch für Schafe, die ein sehr beschauliches Leben auf den Weiden führen, ob mit oder ohne Wolle.

Die Ortschaften, die wir passieren, verdienen den Namen Ortschaft eigentlich nicht, denn sie sind wirklich lütt. In Swansea ist allerdings der Tourismus deutlich präsenter, auch bei den Preisen!!, diese kleine Stadt stinkt aber sehr nach Fisch und der Wind pustet wie irre.
Das Wetter verschlechtert sich nun zunehmend, von Sonne, geschweige denn Wärme ist nicht mehr allzu viel zu spüren, es regnet sogar etwas.
In Bicheno wird noch etwas eingekauft, damit wir nicht verhungern und unser nächstes Übernachtungsobjekt angesteuert. Wir hatten die Blue Sea Holidays Villas gebucht und bekommen ein tolles Studio mit Blick auf den Strand. Eine Wifi-Verbindung gibt es seit ungefähr 4 Wochen und sie kann nach ca. 15 Minuten endlich genutzt werden.
Morgen gibt es mehr zu berichten, hoffe ich, jetzt ist erst einmal Schluss. Eine gute Nacht nach Hause, wir haben den Dienstag schon hinter uns, träumt was Schönes.

21.1.2015 Scamandar

Der Tag beginnt, wie er gestern endete, ziemlich übel, nass und grau. So hatten wir uns das nicht vorgestellt. Dennoch lassen wir uns die Laune nicht verwässern. Nach dem Frühstück lassen wir uns noch ein wenig Zeit und warten einen heftigen Regenguss ab, ehe wir das Auto besteigen. Zunächst fahren wir nach St. Helen, vorher wird noch das Auto betankt, und kaufen dort etwas ein. Die nächste Ecke ist dann die Bay of Fire, die so benannt wurde, als Seefahrer, die an der Küste vorbei segelten, die Feuer, der hier lebenden Aborigines, entdeckten.
Die Bay ist recht groß und reicht weit nach Norden. Am Ortseingang zur Binalong Bay lächelt uns eine Meerjungfrau, die alle Besucher der Bay begrüßen soll, an, na ja. Hier können wir riesige Gesteinsbrocken sehen, die eine eigentümliche Rotfärbung aufweisen. Diese Rotfärbung der Steine wird durch metallische Einschlüsse und durch Algen hervorgerufen. Ganz nett, wenn nur das Wetter besser wäre, ich glaube, bei Sonnenschein würden die roten Granitfelsen sicherlich deutlich interessanter wirken. Doch das Wetter ist halt schiete. Wir fahren wieder nach St. Helen zurück, haben unseren Lunch in einem unbeschreiblichen Laden, vorne wird gekocht und gespeist und hinten wird Wäsche gewaschen. So etwas habe ich noch nicht gesehen und relativ preiswert war es auch noch. Der Besitzer? und Koch, war wohl früher mal in Deutschland und zählte uns einige Städte auf, die er damals gesehen hatte.
Zurück in Scamandar zieht es uns nun an den Strand, das Wetter ist zwar immer noch nicht wesentlich besser, doch wir wandern unerschrocken los. Ich kann mich nur sehr schwer zurück halten und sammle wirklich keine Muscheln, obwohl mir einige doch sehr gut gefallen. Nein, es werden keine Muscheln gesammelt. Zumindest heute nicht. 😏